ADA. Archiv der Avantgarden – Egidio Marzona

Dresdener Kunstblätter · Heft 2/2024

In den späten 1960er Jahren – im Umfeld von Konzeptkunst und Studierendenbewegung – hatte der deutsch-italienische Galerist und Verleger Egidio Marzona zu sammeln begonnen, was bis dahin nur wenige interessierte: neben Gemälden, Zeichnungen, Grafikwerken, Möbeln und Designobjekten auch Dokumente und Materialien zu den künstlerischen Prozessen und vor allem sogenannte Ephemera wie Einladungskarten, Poster, Kataloge und Briefe. Nach rund 55 Jahren Sammlungstätigkeit schenkte Marzona seine inzwischen auf rund 1,5 Millionen Objekte angewachsenen Bestand aus dem Bereich der künstlerischen Avantgarden des 20. Jahrhunderts am 6. Dezember 2016 den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD). Die in Umfang und Struktur weltweit einmalige Kollektion bildet das Fundament des unmittelbar nach der Schenkung gegründeten Archivs der Avantgarden – Egidio Marzona, kurz ADA. Im November 2018 erfolgte eine zweite Schenkung, die den Bestand bereicherte.
Dieses Heft der »Dresdener Kunstblätter« befasst sich mit dem ADA als neue Institution der SKD. Im Mai 2024 öffnet das ADA nach sechsjähriger Bauzeit seine Türen im Blockhaus und heißt Forschende und alle Interessierten herzlich willkommen.

112 Seiten, 112 farbige Abb., 21×15 cm, Klappenbroschur
Einzelpreis 7 Euro oder im Jahresabo (4 Hefte) 26 Euro

Beiträge

  • Rudolf Fischer
    Was ist das ADA? · Ein kurzes Manual
  • Nils Hilkenbach
    Die Verwandlung des Blockhauses
  • Friederike Fast, Rudolf Fischer
    Interview mit Egidio Marzona
  • Stefanie Recsko
    Doppelbildnis mit einer Unbekannten
  • Barbara Tlusty, Burkhard Hollwitz, Samir Köckritz
    Einen Schatz heben · Digitalisierung als technische Voraussetzung für die Erschließung und Nutzbarmachung
  • Lise Burlat
    Toyen · Eine tschechische Surrealistin in Paris
  • Fine Kugler
    Der Nachlass des Kunsthistorikers und Kunsthändlers Rudolf Probst im Archiv der Avantgarden
  • Michael Griff
    MR 10/3 · Die Form ist alles
  • Przemysław Strożek
    Vernetzungsstrategien und globaler künstlerischer Austausch · Avantgarde-Magazine der 1910er bis 1940er Jahre
  • Ilka Stern
    A D A und der Zeitgeist · Zu einer besonderen Tischuhr im Bestand an Kuriosa
  • Franziska Graßl
    Zur Entstehung der »Anthologie Quartett« · Rainer Krause und das Avantgardedesign der 1980er Jahre
  • David Wittinghofer
    Taglio della Tuta · Das Schnittmuster der Tuta und seine ambivalente Geschichte
  • Karin Müller-Kelwing
    Die Welt im Kasten oder Die Globalisierung der Avantgarde · Zur Fluxus-Sammlung
  • Olivia Lott
    Mona Lisa gemäß Siné · Die Verfremdung einer Ikone
  • Przemysław Strożek
    Das Archiv der Avantgarden als Archiv der Träume · Zur Entstehungsgeschichte der Eröffnungsausstellung

Einblicke

  • Buchtipp · Vom großen Zusammenhang
  • Palitzsch, Graff und die Sterne
  • Kunstkammer Gegenwart · Zeitgenössische Kunst im Residenzschloss
  • Candida Höfer: Kontexte · Eine Dresdner Reflexion
  • PURe Visionen · Kunststoffmöbel zwischen Ost und West
  • Sonngard Marcks: Bleibt anders! · Fürstenberg-Porzellan zur Artenvielfalt
  • Focus Albertinum: Surreal · Gemälde von Hans Grundig, Heinz Lohmar und Richard Oelze
  • Drei Fragen an Claudia Decker-Diestel, Bibliothekarin, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Christine Jäger-Ulbricht

Christine Jäger-UlbrichtGeschäftsführung, Verlagsleitung