Fred Stein
Bewegendes Zeugnis des 20. Jahrhunderts
Berühmt sind die Personen, die er fotografierte. Berühmt sind seine Porträts und Stadtansichten. Doch bislang wenig bekannt ist der Name des Fotografen. Fred Stein gehört zu den Pionieren der Kleinbildfotografie der 1930er und 1940er Jahre.
Das fotografische Œuvre des Quereinsteigers ist ein bewegendes und bewegtes Zeugnis der Geschichte des 20. Jahrhunderts; er schuf beeindruckende Ansichten von Städten und Menschen. Im Jahr 1909 als Sohn eines Rabbiners in Dresden geboren, war der überzeugte Sozialist nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten 1933 gezwungen, seine Heimatstadt zu verlassen. Unter dem Vorwand einer Hochzeitsreise floh er mit seiner Frau Lilo nach Paris. Das gemeinsame Hochzeitsgeschenk, eine Leica-Kleinbildkamera, wurde zum Schlüssel für seine zweite Karriere.
In der Not der Flucht und Emigration offenbarte sich sein herausragendes Talent als sensibler Porträt- und Straßenfotograf. Zunächst im Pariser und nach 1941 im New Yorker Exil spürte Fred Stein auf seinen Streifzügen durch die Großstadt den besonderen Augenblicken und der Poesie der Metropolen nach. In vergleichbarer Art und Weise zeugen die von ihm gefertigten Porträtaufnahmen von jener unaufdringlichen Nähe, mit der er sich den Menschen und damit ihrem Wesen näherte.
Die Liste der Porträtierten liest sich wie das »Who is Who« des 20. Jahrhunderts: Hannah Arendt, Albert Einstein, Willy Brandt, Arnold Zweig, Egon Erwin Kisch, Bertold Brecht, Marlene Dietrich, Salvador Dalí, Martin Buber, Thomas Mann. Seine Fotografien zeichnen sich durch tiefe Menschlichkeit und einen hintergründigen Humor aus. Als humanistisch gesinnter Intellektueller bewahrte er sich immer den Blick für das Ganze – er fotografierte mehr als nur den perfekten Augenblick.
Stadtmuseum Dresden
Vom 28. April bis 7. Oktober 2018 zeigte das Stadtmuseum Dresden eine Sonderausstellung zu dem großartigen Fotografen in seiner Geburtsstadt Dresden.
Kupferstichkabinett Dresden
Das Kupferstich-Kabinett erinnerte mit einer Auswahl von rund 30 Originalabzügen an Fred Stein – zu sehen vom 28. März bis 25. Juni 2018.
Fred Stein Archiv
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